- Geschrieben von: Renate Altenkirch
Wassermühle
Der älteste Nachweis einer Wassermühle in Wasbüttel findet sich in einem Lehnsbrief von 1485. Im Mühlenverzeichnis des Amtes Gifhorn von 1619 ist vermerkt, dass von Calm aus Braunschweig der Lehnsherr ist, der Müller die Erbgerechtigkeit daran hat und die Mühle ein oberschlächtiges Wasserrad (Wasser fällt von oben auf das Rad) hat. »Ist eine elende Mühle, hatt gar selten zu mahlen.« Zur Mühle gehörte ein Köthnerhof (Nr. 14), denn allein von der Mühle konnte der Müller nicht leben. Im Jahr 1782 brannte der Mühlenhof ab und wurde neu aufgebaut.
1824 hatte der Wassermüller Heinrich Thies noch eine oberschlächtig betriebene Mühle mit einem Gang, »dessen Fortkommen aber sehr vom vorhandenen Wasser abhänge«. Das Wasser kam von der im Mühlenteich gestauten Hehlenriede.
1845 ist die Rede von einem unterschlächtigen Gang (Wasser fließt unter dem Rad).
Ab 1844 übernahm Thies' Schwiegersohn Heinrich Niebuhr die Mühle. Er nahm an der Verkoppelung teil. Dessen Sohn Heinrich betrieb die Mühle bis zu seinem Tod 1905.
Im selben Jahr brach die Antriebswelle der Mühle und wurde nicht wieder repariert.
Die Tochter des letzten Müllers, Adele Niebuhr, heiratete Georg Hotop (geb. 1871). Somit kamen der Hotopsche Hof und der Mühlenhof zusammen.
Da die Mühle nicht mehr funktionsfähig war, wurde das Gebäude fortan überwiegend zu Wohnzwecken genutzt. Die Enkelin von Adele und Georg Hotop, Holge Flores, geb. Hotop, erbte die Wassermühle. Nachdem die letzten Mieter ausgezogen waren, wurde 1973 das mittlerweile baufällige Gebäude (gebaut ca. 1782) abgerissen.
Heute stehen an der Stelle (Calberlaher Straße) eine Erinnerungstafel und ein Mühlstein.
Ölmühle
Erstmals wird 1718 in alten Unterlagen neben der Wassermühle am selben Ort auch eine Ölmühle erwähnt. Sie wurde zuletzt durch einen Göpel (Mechanischer Antrieb durch Muskelkraft, meist Tiere) angetrieben.
Windmühle
Die Wasbütteler Windmühle stand nahe der Straße nach Ohnhorst. Es handelte sich um eine Bockwindmühle mit Wohnhaus und drei Morgen Ackerland.
Seit 1867 hatte sich der Ackermann Ernst Hotop um eine Genehmigung zum Bau einer Windmühle bemüht.
Wann er die Erlaubnis erhielt, und ob es sich um einen Neubau oder eine umgesetzte Mühle handelte, ist unklar. Es wird vermutet, dass sie um 1880 errichtet wurde.
1908 verkaufte Ernst Hotops Sohn Georg die Bockwindmühle mit Haus und Ackerland an den Müller Carl Erdmann. 1931 stürzte die Mühle bei einem Sturm um und wurde zerstört. Erdmann baute an gleicher Stelle eine Motormühle. Sein Schwiegersohn Bruno Bräder betrieb sie bis zur Stilllegung 1966/67 als Schrotmühle.
Heute wohnt dort die Familie Fischer.