- Geschrieben von: Renate Altenkirch
Schon zur Zeit der Verkoppelung/Flurbereinigung in der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand das Haus Nr. 31 als kleine Abbauerstelle von Johann Heinrich Glindemann. Zum Nebenerwerb richtete er eine Gaststube in seiner Kate ein.
1904 erweiterte man das Haus um eine größere Gaststube sowie um eine Kegelbahn, letztere wurde aber nicht lange genutzt.
Im Jahr 1912, kurz vor dem 1. Weltkrieg, kaufte Wilhelm Fricke die Abbauerstelle. Er verpachtete den landwirtschaftlichen Teil und betrieb nur die Gaststube selbst. Schließlich verkaufte er die Abbauerstelle an seinen bisherigen Pächter Heinrich Matthias. Das Haus wurde geteilt. Matthias bekam die alte Kate (neue Hausnr. 67), Fricke den Anbau von 1904 mit der Gaststube (Nr. 31).
1926 erwarb der Fleischer und Maurer Willi Weidemann von Wilhelm Fricke die Gaststube »Zur guten Quelle«. Er baute einen Fleischerladen an und daneben eine kleine separate Wurstküche. Nach dem Krieg erweiterte er 1948 das Wohnhaus und baute das noch heute vorhandene große Schlachthaus.
Ab 1950 verpachtete Weidemann die Gaststätte und die Fleischerei. Pächter der Fleischerei war seit dieser Zeit Richard Heinze, der vor dem Krieg bereits in Breslau/Schlesien eine Fleischerei betrieben hatte.
1955 kaufte Heinze die Gaststätte und die Fleischerei.
Er verpachtete die Gaststätte und errichtete für die Fleischerei hinten auf dem Hof ein Nebengebäude mit Ställen, Garagen und Wohnungen für Lehrlinge. Mittlerweile wurde es zu einem Wohnhaus umgebaut.
1961 baute Richard Heinze die kleine Gaststube zu einer Gaststätte um. Er erweiterte sie um einen 126 m² großen Anbau mit Gastraum und Clubraum und verpachtete sie weiterhin.
Als Heinzes Sohn Peter 1963 aus Australien zurückkehrte, wurde er Pächter der väterlichen Gaststätte.
Gaststätte Dagmar und Peter Heinze
Mit dem Tod des Vaters wurde 1968 Peter Heinze Eigentümer der Gaststätte. Ungefähr zur gleichen Zeit konnte er die benachbarte Immobilie Nr. 67 zum Abriss kaufen.
Die Gaststätte verpachtete er an Karin Mittelstädt; er selbst arbeitete im Hotelgewerbe.
Peter Heinze und Dagmar Knopf heirateten 1971. Dagmar Heinze wurde 1975 Inhaberin der Gaststätte und machte sie mit großem Erfolg zu einer renommierten Speisegaststätte, in der viele Feiern stattfanden. Zu einem weiteren gastronomischen Bereich entwickelten sich Buffets, die man auch außer Haus lieferte.
1980 wurde ein zweiter Clubraum an den vorhandenen angebaut. So konnten hier in den gepflegten Räumen der Gaststätte »Zur guten Quelle« bis 2001 zahlreiche Feste gefeiert werden. Heute nutzt man den gesamten Gebäudekomplex zu Wohnzwecken.
Fleischerei Rita und Martin Heinze
Richard Heinzes ältester Sohn Martin war von Anbeginn in der väterlichen Fleischerei beschäftigt. 1957 erhielt er seinen Meisterbrief und heiratete im selben Jahr Rita Mittelstädt. Martin erbte die Fleischerei nach dem Tod des Vaters 1968.
1980 wurde das Fleischereigeschäft modernisiert und den steigenden hygienischen Anforderungen angepasst. Im Jahr 1990 verpachtete er den Betrieb aus gesundheitlichen Gründen an Axel Möhle.
Rita Heinze starb 1994, Martin Heinze im Sommer 2013. Seit 2015 sind die Wohn- und Geschäftsräume der ehemaligen Fleischerei verkauft und zu Wohnzwecken umgebaut.