- Geschrieben von: Christiane Heuer
Wasserversorgung
Die ersten Ansiedler in Wasbüttel, es waren Ackerleute, errichteten ihre Gebäude fast alle an der »Beekeriede« und an der »Hehlenriede« an. Die Nähe zum Wasser war für sie überlebenswichtig.
Die ersten Brunnen hatten eine Verschalung aus Holz. Kastenbrunnen aus gesägten Sandsteinplatten findet man noch heute auf einigen Wasbütteler Höfen. Die Brunnen hatten eine Tiefe von 4 bis 5 Metern. Um das Wasser nach oben zu holen, gab es verschiedene Methoden, z. B. mit Hilfe einer langen Stange mit Haken, einem Schwingbalken oder einer Schwengelpumpe. In jüngerer Zeit ging man dazu über, Brunnen für die Trinkwasserversorgung zu bohren.
Der Bau des Mittellandkanals Ende der 1920er Jahre verursachte in seiner Umgebung eine erhebliche Absenkung des Grundwasserspiegels. Um die Wasserversorgung der betroffenen Orte zu gewährleisten, wurde in Abbesbüttel ein für die damalige Zeit modernes Wasserwerk gebaut.
Die Brunnen in Wasbüttel fielen durch den Bau des Mittellandkanals zwar nicht trocken, aber eine Absenkung des Grundwasserspiegels war seit 1928 bemerkbar. Als im Jahr 1959, einem Jahr mit großer Hitze und anhaltender Trockenheit, die meisten Brunnen in Wasbüttel kein Wasser mehr führten, wurde klar, dass Wasbüttel an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen werden musste.
Das neue Wasserwerk in Wedelheine, das Wasser aus fünf Brunnen aufbereitet, war 1961 betriebsbereit, und 1962 konnte Wasbüttel angeschlossen werden.
Seit 1974 ist die Samtgemeinde Isenbüttel für die Wasserversorgung zuständig. Heute wird Wasbüttel vom Wasserverband Gifhorn mit Frischwasser versorgt. Das Wasser kommt weiterhin aus dem Wasserwerk Wedelheine, wobei eine Zumischung aus dem Nordkreisgebiet erfolgt.
Abwasserentsorgung
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stand auf den Höfen ein Plumpsklo abseits des Hauses. Die Fäkalien landeten auf dem Misthaufen.
Die erste Kanalisation gab es erst nach dem 2. Weltkrieg. An der neuen Schule wurde für die damalige Zeit eine sehr moderne 4-Kammer-Kläranlage errichtet. Das vorgeklärte Wasser wurde über eine Kanalisation in die Horenriede geleitet. Die Leitung war am Birkenweg unterirdisch verlegt. Am Ende der Straße wurde daraus ein offener Kanal (halbrundes Rohr), der das Abwasser in die Horenriede abführte. Südliche Baugebiete schloss man über private Kleinkläranlagen an diese Leitung an. 1967 verfügte der gesamte Bereich über einen Abwasseranschluss.
Im Jahr 1972 wurde vom Rat der Gemeinde der Bau von Klärteichanlagen in Wasbüttel beschlossen. Doch mit ihrer Gründung im Jahr 1974 übernahm die Samtgemeinde Isenbüttel die Schmutzwasserentsorgung. Abwasserleitungen wurden gebaut, und im Jahr 1978 waren die Klärteiche am Gänsegrund (für Wasbüttel-Nord) und am Martinsbüttelerweg (für Wasbüttel-Süd) betriebsbereit. Die Mischwasserkanalisation nahm Regen- und Schmutzwasser auf und wurde in den folgenden Jahren kontinuierlich ausgebaut.
Am Ende der Straße Gänsegrund steht ein Pumpenhäuschen, das diese Abwässer mittlerweile zur Kläranlage nach Isenbüttel pumpt.
Seit 1995 hat der Wasserverband Gifhorn die Aufgabe der Abwasserentsorgung und damit auch die Abwasseranlagen seiner Mitglieder übernommen.
Neubaugebiete in Wasbüttel werden mittlerweile an ein Trennkanalsystem angeschlossen. Alle Leitungen müssen dafür doppelt ausgeführt werden. Das Baugebiet Beekeriede verfügt über ein Trennwassersystem.