- Geschrieben von: Ralf Maier
Die Geschichte der Baptisten in der Samtgemeinde Isenbüttel und insbesondere der Friedenskirche in Wasbüttel begann nach dem verheerenden Krieg, der von 1939 bis 1945 in nur knapp 6 Jahren von Deutschland aus unvorstellbar großes Leid über die Menschen in Europa gebracht und dabei vielen Menschen das Leben oder die Heimat genommen hat.
Mit den Flüchtlingstrecks aus dem Osten kamen bereits Anfang 1945 Baptisten in den Raum Allerbüttel. Man traf sich bei den Familien in den Häusern und auch zu gemeinsamen Gottesdiensten in den bereits bestehenden Gemeinschaften in der Nähe. »In der Nähe« bedeutete damals eine nicht immer leichte Anreise nach Neudorf-Platendorf, Wolfsburg oder Braunschweig mit dem Pferdewagen oder mit dem Fahrrad. Diese Menschen einte neben allen spirituell und geistlichen Bedürfnissen auch der Wunsch Gleichgesinnte zu treffen, Menschen mit ähnlichen Wurzeln und Erfahrungen, um sich gemeinsam in einer für sie neuen und fremden Umgebung zurecht zu finden.
Im ehemaligen Kindergarten in Allerbüttel fanden die ersten Versammlungen und Gottesdienste statt. Am 09. Mai 1946 gab es den ersten öffentlichen Gottesdienst. Es folgten Taufen, die Gründung einer Jugendgruppe und der Beginn einer geregelten Arbeit mit Kindern, der sogenannten Sonntagsschule.
Geistlich waren die ersten Jahre vor allem eine Zeit der Klärung. Es galt ja trotz der unterschiedlichen Erfahrungen und Überzeugungen eine gemeinsame Basis zu finden. Die ersten Jahre waren von Gottesdiensten, Bibelstunden, Gemeindefeiern, Evangelisationen, Taufen, Zuzügen, aber auch von Abschieden geprägt.
Im Jahr 1949 konnte schließlich für die überörtliche Gruppe von Baptisten in Allerbüttel, Schwülper und Meine ein erster eigener Pastor berufen werden.
Als nach fast 20 Jahren im Jahr 1966 klar wurde, dass die Räumlichkeiten in Allerbüttel mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen würden, suchte die Gemeinde ein neues Zuhause. Man fand ein Grundstück in Wasbüttel am Köweken mit dem Ziel, dort ein eigenes Gemeindehaus in Eigenleistung zu errichten. Es konnte am 09. Mai 1971 eingeweiht werden.
Mit dem Bau des Pastorenhauses neben der Kirche und der Berufung von Pastor Peter Dobutowitsch im Jahr 1981 wird die Gemeinde als selbständige Gemeinde Wasbüttel schließlich in den Bund der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden Deutschland KdöR aufgenommen.
Am 40. Jahrestag der Gemeinde im Jahr 1986 gehörten 100 Mitglieder zur Gemeinde. Diese Zahl hat sich bei Zu- und Abgängen in den folgenden Jahren stabil gehalten.
Anfang der 1990er Jahre wurde im Zuge einer anstehenden Dachsanierung das Gebäudekonzept ganz neu gestaltet. Es konnten weitere Räume im Obergeschoss, wie ein Eltern/Kind-Raum mit Sichtkontakt zum Gottesdienst, zwei Gruppenräume und ein zusätzlicher großer Raum für Gemeinschaftsaktivitäten geschaffen werden.
Die Pastoren Peter Dobutowitsch, Henning Scheibner, Jürgen Lausch, Ralf Gottwald, Konrad Krause, Dirk Zobel und schließlich Valery Netzer haben in den fast 40 Jahren der Selbständigkeit der Friedenskirche Wasbüttel die Gemeinschaft geistlich geprägt und in ihrer persönlichen Unterschiedlichkeit Akzente gesetzt.
Ganz besonders freuen wir uns über ein gutes Miteinander mit den evangelischen Kirchengemeinden in Isenbüttel und Calberlah, den Menschen im Ort und in der direkten Nachbarschaft am Köwecken.
Von Ralf Maier