- Geschrieben von: Charlotte Hoffmann
Die Geschichte des landwirtschaftlichen Betriebes der Familie Hoffmann begann im Jahr 1952. Derzeit wird der Hof in der 3. Generation bewirtschaftet.
Nach dem 2. Weltkrieg und der Flucht aus Westpreußen kamen Traute und Hermann Hoffmann mit ihren drei Kindern in die Nachbargemeinde Meine. Im Jahr 1952 bot sich für die Familie Hoffmann die Möglichkeit eine Hofstelle in der Calberlaher Straße in Wasbüttel mit 1,5 ha Ackerland zu kaufen. Bis zu dem Zeitpunkt war das alte Hofgrundstück im Dorf vermietet und die Ländereien verpachtet. Während der Aufbauzeit des Hofes arbeitete Hermann nebenbei auf dem Bau und im VW-Werk in Wolfsburg.
Nach dem Abschluss seiner Fleischer-Lehre arbeitete der Sohn und Hofnachfolger Gerd Hoffmann ab 1956 auf dem Hof. Die übernommenen Hofgebäude wurden bis auf das alte Niedersachsenhaus abgerissen und durch neue Bauten ersetzt. Das Niedersachsenhaus diente, wie auch noch heute, als Wohnhaus. Außerdem fanden 27 Milchkühe im angrenzenden Anbindestall Platz. Im Jahr 1968 heiratete Gerd seine Frau Hilde, die mit in den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie einstieg. Im selben Jahr wurde ein Schweinestall auf der Hofstelle im Dorf errichtet, welcher wenige Jahre später zu einem Rinder- und Bullenlaufstall umgebaut wurde. Nachdem Gerd im Jahr 1973 den Betrieb von seinen Eltern übernahm, wurde im selben Jahr ein Altenteiler-Haus für Traute und Hermann im vorderen Bereich des Grundstücks errichtet, welches heute vermietet ist. Nach der Übergabe wurde der Hof in der Form eines Mischbetriebes weiter bewirtschaftet. Der Tierbestand betrug damals 27 Milchkühe, 25 Rinder, 25 Bullen und 10 Sauen. Außerdem wurden die Kulturen Zuckerrüben, Winterweizen und Wintergerste angebaut. Anfang der 1980er wurde eine Maschinenhalle mit Getreidetrocknung errichtet, welche auch heute noch zu diesem Zweck genutzt wird.
Der Sohn Hilmar Hoffmann ist nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung im Jahr 1986 mit in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Nach Abschluss der Meisterschule und der somit gesicherten Hofnachfolge fiel die Entscheidung, dass der Betrieb sich aufgrund der begrenzten innerörtlichen Hoflage außerhalb des Dorfes weiterentwickeln muss. Aus diesem Grund wurde ein Boxenlaufstall für Milchkühe im Jahr 1995 auf einer Freifläche im Steinbruchweg nördlich des Dorfes errichtet. Der Stall bietet Platz für 90 Milchkühe und 70 Jungrinder. Seitdem ist auch der zweite Sohn Hartwig Hoffmann auf dem Hof beschäftigt. Im selben Jahr heiratete Hilmar seine Frau Ulrike. Ende der 1990er wurde der Tierbestand um Fleischrinder der Rassen Limousin und Charolais ergänzt, welche ganzjährig auf den umliegenden Wiesen gehalten werden. Einige Jahre später wurde ein Wohnhaus im Steinbruchweg errichtet. Im Jahr 2004 übernahm Hilmar den Betrieb von seinen Eltern. Im Laufe der Jahre wurden durch mehrere Stallbauten insgesamt 200 Tierplätze für Rinder geschaffen. Seit 2012 bildet Familie Hoffmann jedes Jahr einen Lehrling im Ausbildungsberuf »Landwirt« aus.
Seit jeher liegt das Ziel der Familie Hoffmann in der Herstellung bester, naturbelassener Lebensmittel. So werden breitere Fruchtfolgen und weitere Getreidearten angebaut. In den letzten Jahren wurde die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zunehmend ausgebaut. Seit 2017 erfolgt der Verkauf von frischer Milch über eine Milchtankstelle. Auch die Vermarktung von Rindfleisch-Paketen der Weide-Rinder ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Um das Angebot auf dem Hof zu vervielfältigen gibt es zudem Weihnachtsenten aus Freilandhaltung. Seit Ende 2020 leben Hühner in mobiler Freilandhaltung auf dem Hof.
Mit den Töchtern Charlotte und Marileen Hoffmann steht die 4. Generation in den Startlöchern, mit in den Betrieb einzusteigen.