- Geschrieben von: Klaus-Dieter Brandt
Seit 1936 Freibad in Edesbüttel
Eine der größten und schönsten sozialen Einrichtungen in der Samtgemeinde Isenbüttel, die schon lange vor dem 2. Weltkrieg im Zuge des Baues des Mittellandkanals von weitsichtigen Bürgern aus Edesbüttel geschaffen wurde, war die Anlage der Badeanstalt in Edesbüttel.
Es war im Jahr 1936, als man überwiegend in Eigenarbeit und mit Hilfe des damaligen Reichs-Arbeitsdienstes »RAD« ein Freibad in Edesbüttel baute, das in der nachfolgenden Zeit mit erheblichen Investitionen laufend verbessert wurde.
Die Trägerschaft für dieses Projekt hatte der damalige Schwimmverein Edesbüttel e.V. übernommen. Es war ein Zweckverband, dem bis zur Bildung der Samtgemeinde Isenbüttel im Jahr 1974 die Gemeinden Edesbüttel, Calberlah, Allerbüttel, Wasbüttel, Allenbüttel, Wettmershagen und Jelpke angehörten.
Reinhold Tietge, »Vater des neuen Freibades«
Beim Bau des Elbe-Seitenkanals in den Jahren 1969 bis 1976 und der damit verbundenen Verbreiterung des Mittellandkanals im Edesbüttler Bereich musste das wunderschöne Freibad 1973 den Baumaßnahmen weichen. Ein Schock für die damaligen Freibadanhänger in den umliegenden Ortschaften und ganz besonders des Schwimmvereins Edesbüttel. Es kündigte sich ein heftiger Widerstand gegen den Abriss des Freibades an. Als der Bescheid über den Abriss den Schwimmverein erreichte, legte der Zweckverband unter der Federführung des Rektors der Grundschule Calberlah, Reinhold Tietge, nach schwierigen und langwierigen Auseinandersetzungen mit Behörden und der Wasser- und Schiffahrtsdirektion erfolgreich Einspruch ein. Ab dieser Zeit galt Reinhold/»Theo« Tietge, nachdem er gegen die Bundesrepublik Deutschland geklagt und diesen Prozess nach großen Widerständen gewonnen hatte, als Vater des neuen Freibades in Edesbüttel.
Endlich war es jetzt soweit. Am 24. Juni 1977 wurde das neu erstellte Freibad in Edesbüttel der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Quelle: Die Informationen und Daten stammen aus den Protokollen des Schwimmvereins Edesbüttel und der Samtgemeinde Isenbüttel.
Badesommer 1967
Einem Eintrag in der Wasbüttler Schulchronik aus dem Jahr 1967 vom Lehrer Berno Wenderich ist Folgendes zu entnehmen:
»Der Sommer ist da und das Baden beginnt. Für die Wasbüttler ist die Edesbüttler Badeanstalt am besten zu erreichen. Einen Bademeister gibt es dort nicht, dafür sind die Einnahmen zu gering.
Im vorigen Jahr haben Praktikanten von der Calberlaher Schule ihr Taschengeld aufgebessert. In diesem Jahr sollen die männlichen Kollegen von den Orten, die dem Edesbüttler Schwimmverein angehören, nachmittags die Aufsicht führen. Herr Buchholz hat den Grundschein der DLRG, aber wenig Zeit (schriftliche Arbeit zur Bewährungsprüfung). Der Schulleiter hat den Lehrschein und übernimmt dienstags von 14.00 – 18.00 Uhr die Aufsicht über die Kinder. Zehn Calberlaher Lehrkräfte lösen sich im wöchentlichen Wechsel in der freiwillig übernommenen Aufsichtspflicht ab.
Die Wasbüttler Kinder hatten wie im letzten Jahr mehrere Male während der Sportstunden Schwimmunterricht. Vier Kinder schwammen sich dabei frei. Für viele Kinder waren diese wenigen Schwimmstunden eine gute Hilfestellung für weiteres Üben während der ersten Sommerferien-Wochen, die zum Baden geradezu einluden. Die Sommerferien dauerten vom 3. Juli bis zum 14. August.«