- Geschrieben von: Renate Altenkirch
Bis zum Ende des 2. Weltkriegs gab es keine Baugebiete in Wasbüttel. Die Anzahl der Wohnhäuser hatte sich bei gut 80 eingependelt.
Nach dem Krieg stieg die Anzahl der bis dahin rund 400 Einwohner in sehr kurzer Zeit auf fast das Doppelte an. Gut 300 Flüchtlinge wurden in den vorhandenen Häusern untergebracht - eine heute unvorstellbare Situation.
Anfang der 1950er Jahre verbesserte sich die wirtschaftliche Situation allmählich, die äußerst angespannte Wohnsituation blieb jedoch zunächst unverändert.
1948 wurde Ernst Hoppe zum Bürgermeister gewählt. Er war selbst als Flüchtling nach Wasbüttel gekommen und setzte sich sehr für den Wohnungsbau ein. Der Lastenausgleich, viel Eigenleistung und günstige Baubedingungen ermöglichten Flüchtlingen den Bau eines Eigenheims.
- 1952 entstanden die ersten Siedlungshäuser am damaligen Südrand des Dorfes im Birkenweg und in der Kurzen Straße. Weitere Häuser folgten im Pommernring und in der Westpreußenstraße. Im alten Dorf wurden Baulücken bebaut.
- 1963, also innerhalb von zehn Jahren, hatte sich die Anzahl der Wohnhäuser (ca. 150) mehr als verdoppelt.
- 1963 wurde das Dorf nach Norden durch das Baugebiet »Vorderstes Feld« (Baumkampsweg) erweitert.
- 1978 kam der Fasanenweg dazu. Im Osten entstand das Baugebiet »Köweken« und im Süden das Gebiet »Horenberg« (Schlesierring).
Im Januar 1980 berichtete eine Lokalzeitung:
»1980 beheimatet die 6,48 qkm große Gemeinde 1180 Einwohner, das heißt, daß Wasbüttel mit 182 Einwohnern auf 1 qkm die dichtbesiedelste Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Isenbüttel ist.«
Weitere Baugebiete folgten:
- 1981 wurde das Baugebiet »Fahrenkamp Süd« (Bartelskamp) ausgewiesen.
- 1988 folgte das Baugebiet »Vorderstes Feld II« (Vorderstes Feld).
- Seit 1990 ist eine Hinterbebauung der großen Grundstücke der 1950er Jahre zugelassen.
- 1990 stimmte die Gemeinde Wasbüttel dem Entwurf des Bebauungsplanes »Baumkamp Nord« (Kastanienweg, Eichenkamp, Buchenweg) zu. Hier sollten weitere 43 Bauplätze entstehen.
- 1992 wurde das Baugebiet »Mäuerken« genehmigt.
- 1997 entstand das Baugebiet »Baumkamp West« (Ahornring). Auf dem rund drei Hektar großen Gelände entstanden gut 30 Einfamilien- und Doppelhäuser auf mindestens 700 Quadratmeter großen Grundstücken - erstmals mit einem Erschließungsträger.
- 1998 war die Einwohnerzahl Wasbüttels auf 1770 angestiegen und erreichte 2004 mit knapp 2000 Einwohnern den bisherigen Höchstwert.
- 2001 wies man das Baugebiet »Neue Wiese« (22_Bauplätze), sowie
- 2013 das Gebiet »Bauerbruch« (19 Bauplätze an der Straße Beekenriede) aus.
- Im Jahr 2015 begann die Planung für das Baugebiet »Heidkamp« (Weidenweg, Erlenring) mit gut 40 Grundstücken im Nordosten des Dorfes.
2019 hatte Wasbüttel 1785 Einwohner.
Durch Teilung bereits bebauter, großer Grundstücke entstanden zusätzlich zu den neu ausgewiesenen Gebieten weitere Bauplätze.
Drei Landwirte bauten nach dem Krieg neue Hofstellen außerhalb des Dorfes:
- 1971: Lütje, Schweinemast und Kartoffelanbau
- 1995: Hoffmann, Milch- und Schlachtrinder, Mutterkühe, Hühner
- 1998: Alpers, Ackerbau im Nebenerwerb