- Geschrieben von: Renate Altenkirch
Der Elbe-Seitenkanal (ESK) ist eine Bundeswasserstraße in Niedersachsen zwischen dem Mittellandkanal (MLK) und der Elbe. Der 115 km lange Kanal führt von Wasbüttel/Edesbüttel über Uelzen nach Artlenburg im Landkreis Lüneburg.
Am 15. Juni 1976 wurde der Elbe-Seitenkanal nach achtjähriger Bauzeit eröffnet. Hauptzweck des Kanalbaues war es, eine Verbindung zwischen Elbe und Mittellandkanal innerhalb der Bundesrepublik Deutschland zu schaffen, denn die ursprüngliche Verbindung – das Wasserstraßenkreuz Magdeburg – lag während der deutschen Teilung in der DDR.
Seit der deutschen Wiedervereinigung wird der Kanal nicht nur als Abkürzung zwischen nördlicher Elbe und westlichem Mittellandkanal genutzt, sondern auch auf dem Weg zwischen nördlicher Elbe und östlichem Mittellandkanal, wenn die Elbe zwischen Schnackenburg und Magdeburg Niedrigwasser führt.
Viel Sand für den Damm
Für den Kanalbau, insbesondere zum Aufschütten der bis zu sechs Meter hohen Kanalböschungen, wurden große Mengen an Sand benötigt. Das Material wurde teilweise in Kanalnähe entnommen, wodurch Baggerseen entstanden, die vielfach zu Badeseen wurden, wie der Bernsteinsee und der Tankumsee.
Über weite Strecken, zum Beispiel bei Isenbüttel, verläuft der Kanal als Dammstrecke, das heißt, der Wasserspiegel des Kanals liegt höher als das umgebende Gelände. In diesen Bereichen wird der Kanal mittels Trogbrücken über Straßen und Gewässer geführt.
Zwischen Isenbüttel und Calberlah unterquert die Bahnstrecke Lehrte–Berlin den Kanal im 1974 fertiggestellten 965 m langen Elbe-Seitenkanal-Tunnel, dem längsten Eisenbahntunnel Norddeutschlands.
Um bei Schäden das Auslaufen einer gesamten Kanalhaltung zu verhindern, ist im Kanal u. a. bei Wasbüttel ein Sicherheitstor eingebaut.
In der Wasbütteler Gemarkung unterquert die Edesbütteler Riede den ESK zweimal mit Hilfe eines Dükers.
Umfangreiche Flurbereinigung nötig
Der ESK beginnt am Mittellandkanal bei Edesbüttel. Er durchschneidet auf den ersten rund zwei Kilometern die östliche Wasbütteler Gemarkung. Das führte ab 1966 zu einer umfangreichen Flurbereinigung.
Wald-, Wiesen- und Ackerflächen gingen verloren. Nach einer Bewertung der Flächen musste eine zufriedenstellende Neuordnung erfolgen.
Wege wurden abgeschnitten. Nach Calberlah wurde eine Brücke über den Kanal gebaut, neue Feldwege und Gräben mussten angelegt werden.
Große Erdbewegungen waren nötig, Acker- und Weideland konnte lange Zeit nicht genutzt werden.
Informationen überwiegend aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe-Seitenkanal
Von Renate Altenkirch